Diodenlaser | Epilation und Dermatologische Anwendungen

Was ist Das?

Diodenlaser erzeugen mittels speziellen Halbleitermaterials (z. B. Gallium, Aluminium, Arsen) Laserstrahlung, welche die Elektronen (elektrische Energie) anregt und sie in Photone (Lichtenergie) umwandelt.

Der elektrisch angeregte Halbleiter erzeugt so ein kohärentes und monochromatisches Licht. Durch kombinierte Verwendung unterschiedlicher Halbleitermaterialien lassen sich daher Laserlichtstrahlen mit unterschiedlichen Eigenschaften erzeugen.

Insbesondere kann die Ausgangswellenlänge auf blaues, grünes oder rotes Licht sowie auf nahes und mittleres Infrarot eingestellt werden.

Die in der Dermatologie am häufigsten zum Einsatz kommenden Diodenlaser erzeugen ein unsichtbares Licht im nahen Infrarotspektrum mit einer Wellenlänge von 800-810 nm; diese Laser eignen sich besonders gut zur Haarentfernung.

Andere gängige Modelle emittieren Licht mit einer Wellenlänge von 980 nm und werden für kleine Eingriffe in Zahnheilkunde, Dermatologie und Mikrochirurgie eingesetzt ¹.

Im Vergleich zu anderen Lasertypen zeichnet sich der Diodenlaser durch eine hohe Energieausbeute und eine geringere optische Komplexität aus, wodurch leichtere, einfacher transportierbare und günstigere Geräte entwickelt werden können, die oft nur so groß wie ein Stift sind.

Anwendungsbereiche

Der Diodenlaser eignet sich für zahlreiche Anwendungen. Ein einfacher Laserpointer beispielsweise ist ein Diodenlaser.

In medizinischer Hinsicht kommt der Diodenlaser in erster in der ästhetischen Medizin und Dermatologie zum Einsatz, um folgende Erscheinungen zu behandeln ²:

• pigmentierte Läsionen (solare Lentigo, Altersflecken, Sommersprossen, Keratose, Melasma, Chloasma usw.);
• Gefäßläsionen (Teleangiektasien, “gerissene oder erweiterte oberflächliche Kapillaren”);
• Hypertrichose (Laser-Haarentfernung);
• Zeichen der Hautalterung: erweiterte Poren, schlaffe Haut, oberflächliche Fältchen.

Besonders nützlich ist diese Technologie auch zur Behandlung von zahnmedizinischen Problemen, wie beispielsweise zur Zahnaufhellung sowie zur Behandlung von Problemen am Weichgewebe in der Mundhöhle (Gingivektomie, Biopsie, Frenektomie usw.). Diodenlaser wirken zudem bakterizid und können für weitere parodontale Verfahren eingesetzt werden.

Auch in der Urologie, Gynäkologie und Gefäßmedizin findet der Diodenlaser mit einer Wellenlänge von 980 nm breite Anwendung ^{3, 4, 5, 6}.

In der folgenden Tabelle sind die Wellenlängen von Diodenlasern zusammengefasst, die ein darauf spezialisiertes Unternehmen zur Durchführung verschiedener medizinisch-therapeutischer Anwendungen anbietet ⁷.

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Funktionsweise und Ergebnisse

Haarentfernung

Die Diodentechnologie zur Laser-Haarentfernung funktioniert nach dem Prinzip der „selektiven Photothermolyse, es wird also Licht (Photo) verwendet, um einen spezifischen Bereich zu erwärmen (Thermo) und so eine gezielte Zerstörung (selektive Lyse) herbeizuführen.

Die optimale Eindringfähigkeit bei einer Wellenlänge von 800–810 nm ermöglicht es dem Laserstrahl, den Follikel selektiv zu erreichen.

Da der Follikel die Lichtenergie des Lasers absorbiert werden der Follikel und seine vegetative Umgebung erhitzt und beschädigt, wodurch es zum Ausfallen der Härchen kommt und ihr erneutes Wachstum auf ein Minimum eingeschränkt wird.

Werden Laserpulse von angemessener Leistung und Dauer verwendet, kann die Temperatur im Haarfollikel deutlich erhöht werden, ohne dass dieser Zeit zur Abführung der Wärmeenergie hat. Umgekehrt kann die betroffene Haut Wärme übertragen und abkühlen, ohne nennenswerten Schaden zu erleiden.

Ergebnisse

Die Laser-Haarentfernung (mit Dioden- oder anderen Lasertypen) erfordert mehrere Sitzungen im Abstand von 3 bis 8 Wochen.

Je nach behandeltem Bereich bleibt die Haut für rund 6-8 Wochen nach der Behandlung völlig unbehaart und glatt.

Die besten Ergebnisse werden vor allem bei heller Haut und dunklem Haar erzielt, während der Diodenlaser bei Menschen mit weißem, grauem, rotem und blondem Haar nicht besonders effektiv ist.

Alexandrit- oder Diodenlaser: Auswahlkriterien

Es wird immer wieder diskutiert (insbesondere aus kommerziellen Gründen), welcher der beiden Laser zur Haarentfernung vorzuziehen ist.

Theoretisch funktioniert der Alexandritlaser (755 nm) bei Personen mit heller Haut (Hauttyp I-III) etwas besser, während der Diodenlaser (800-810 nm) bei Patienten mit dunklerem Teint (Hauttyp IV) etwas bessere Ergebnisse erzielt.

Menschen mit noch dunklerer Hautfarbe werden hingegen mit Nd:Yag-Laser (1064 nm) behandelt.

In einer Vergleichsstudie wurden die Wirkungen von Alexandrit- (rechte Achselhöhle) und Diodenlaser (linke Achselhöhle) bei 31 Erwachsenen mit Hauttyp I bis IV untersucht.

Beide Laser erzielten vergleichbare Ergebnisse in Bezug auf die Reduzierung der Haardichte, und das sowohl unmittelbar nach den 6 Behandlungssitzungen (72,16 % bei Diodenlaser und 71,30 % bei Alexandritlaser) als auch 18 Monate danach (73,71 % bei Diodenlaser und 71,90 % bei Alexandritlaser) ⁸.

Erytheme und perifollikuläre Ödeme traten nach der Alexandrit-Laserbehandlung häufiger auf, aber alle Nebenwirkungen waren vorübergehend. 62,50 % der Patienten empfanden den Diodenlaser als schmerzhafter als den Alexandrit-Laser, aber alle Patienten waren sich einig, dass die Schmerzen beider Laser erträglich waren.

Andere Studien, im Rahmen derer diese beiden Lasertypen verglichen wurden, bestätigen diese Ergebnisse ^{9, 10}.

Gefäßläsionen

Der Diodenlaser kann auch zur Behandlung von Teleangiektasien (“spider veins”, Besenreiser), Lymphangiomen, Hämangiomen und venösen sowie kapillaren Gefäßfehlbildungen eingesetzt werden.

Im Zuge dieser Anwendungen zielen die Lichtimpulse auf den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) ab.

Bei Gefäßläsionen können mehrere Behandlungssitzungen erforderlich sein. Die Anzahl dieser Sitzungen hängt von der Form, Größe und Position der Läsionen sowie vom jeweiligen Hauttyp ab.

Die kleinen roten Gefäße können in der Regel im Rahmen von 1-3 Sitzungen entfernt werden und sind meist bereits nach der ersten Behandlung nicht mehr zu sehen.

Dahingegen können mehrere Sitzungen notwendig sein, um auffälligere vaskuläre Läsionen, wie Feuermale, Couperose und Krampfadern zu entfernen.

Pigmentstörungen

Der Diodenlaser eignet sich auch zur Behandlung von Pigmentflecken, wie Altersflecken, Sommersprossen und Chloasma ².

Im Zuge dieser Anwendungen zielen die Lichtimpulse auf das Melanin ab.

Eine einzige Behandlung ist meist ausreichend, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

Photorejuvenation

Die ablativen Laser-Technologien (z. B. CO2-Laser) erzielen hinsichtlich einer allgemeinen Reduzierung der verschiedenen Zeichen der Lichtalterung effektivere Ergebnisse. Nicht-ablative Lasertechnologien (wie der Diodenlaser) ermöglichen jedoch eine raschere Heilung und bringen nur selten Nebenwirkungen oder längere Genesungszeiten mit sich ¹¹.

Einige Diodenlaser können daher auch zur Glättung von Falten bei lichtgealterter Haut eingesetzt werden.

Durch Modulation der Lichtimpulse kann das Ziel des Lasers sich in die obere Lederhaut, also direkt unter die obere Hautschicht, verschieben.

Die durch den Laser bedingte Erwärmung der Dermis bewirkt eine Kontraktion der Kollagenfasern, erhöht so die Spannkraft der Haut und glättet das Hautbild.

Gleichzeitig stimuliert die Hitze die Aktivität der Fibroblasten und bedingt so eine Steigerung der Kollagen- und Elastinsynthese, was in den folgenden Wochen zu einer pralleren und dickeren Haut führt.

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Mikrochirurgie

Diodenlaser zeigen bei der Anwendung an Weichgeweben gute Wirkung und können zum Einschneiden sowie zu Blutstillung und Koagulation verwendet werden.

Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Diodenlaser keine ausreichenden Spitzenleistungen erzielen, um Gewebe effizient schneiden zu können. Im Gegensatz zu anderen Lasertypen wird das Weichgewebe daher durch direkten Kontakt mit der heißen Spitze des Geräts geschnitten, die Temperaturen von 500-900°C erreicht.

Aufgrund der hohen Hitzeentwicklung kann die glühende Spitze zum Schneiden von Weichgewebe verwendet werden und kann durch Verätzen und Verkohlen eine Blutstillung herbeiführen ¹². Auf diese Weise heilt die Läsion wie eine offene Wunde, ohne dass sie genäht oder chirurgisch versorgt werden muss.

Mit dem Diodenlaser lassen sich Blutgefäße schneiden und gerinnen, Nervenenden verätzen und Wundränder sterilisieren, wobei gegenüber dem Skalpell enorme Vorteile bestehen. Folglich eignet er sich ideal für verschiedene mikrochirurgische Anwendungen, wie beispielsweise die Prostatektomie.

Gegenanzeigen

Die folgende Tabelle fasst mögliche Kontraindikationen sowie Vorsichtsmaßnahmen bei der dermatologischen Behandlung mit Diodenlasern zusammen.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen hängen von den Parametern des Lasers, der behandelten Körperregion, der Art der Behandlung und den individuellen Merkmalen des Patienten bzw. der Patientin ab.

Insbesondere bei schwarzen und mehrrassigen Teilnehmergruppen werden die Nebenwirkungen der Laser-Haarentfernung häufiger beobachtet.

Im Rahmen einer Studie, bei der die Teilnehmer in 6 Behandlungssitzungen mit Diodenlaser zur Haarentfernung behandelt wurden, zeigte nur die Hälfte eine Nebenwirkung, nur 10% zeigten mehr als eine Nebenwirkung ¹³.

Im Normalfall sind die Nebenwirkungen gering und können folgende Erscheinungen umfassen:

• Schmerz während der Behandlung (kann durch Kühlung der Laserprismen oder – wenn notwendig – durch örtliche Betäubung reduziert werden) und vorübergehende Überempfindlichkeit nach der Behandlung.
• Rötung (Erythem), Schwellung (Ödem) und Jucken unmittelbar nach der Behandlung und über einige Tage.
• Blasen: selten, das Hautpigment kann im Ausnahmefall zu viel Lichtenergie aufnehmen und es kommt zur Bildung von Blasen, die sich jedoch innerhalb weniger Tage auflösen.
• Pigmentflecken. Manchmal können die Melanin produzierenden Hautzellen (Melanozyten) beschädigt werden, wodurch es zu dunkleren (Hyperpigmentierung) oder helleren Pigmentflecken (Hypopigmentierung) kommt. Menschen mit dunkler Haut laufen eher Gefahr, diese Nebenwirkung zu zeigen.
• Blaue Flecken.
• Bakterielle Infektionen. Zur Behandlung oder Vorbeugung einer Infektion können Antibiotika verschrieben werden, sind in den meisten Fällen aber nicht nötig.