Kollagen-Hydrolysat | Eigenschaften, Vorteile | Nebenwirkungen

Was ist Kollagen?

Kollagen ist das am häufigsten im menschlichen Körper vorkommende fibrilläre Protein.

Es ist der Hauptbestandteil von Bindegewebe (Knochen, Haut, Knorpelgewebe, Bänder, Sehnen, Blutgefäße usw.), dem es Struktur und Festigkeit verleiht.

Kollagen-Hydrolysat entsteht durch die „Aufspaltung“ von Kollagen in kleinere Fragmente.

Dieses aufgespaltene Kollagen ist ^{2, 3}:

• besser wasserlöslich;
• besser verdaulich;
• von Darm und Haut besser resorbierbar;
• weniger Allergien auslösend (Antigenizität);
• stärker antioxidativ und mit höherer antimikrobieller Aktivität.

Kollagen-Hydrolysat wird sowohl in Kosmetika als auch Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.

In Kosmetika hat es im Wesentlichen eine feuchtigkeitsspendende und antioxidative Wirkung, da die großen Moleküle nicht wirklich in die Haut eindringen können.

Wird Kollagen-Hydrolysat als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, stimuliert und unterstützt es die Synthese von neuem Kollagen in der Haut und den Gelenken. Es wird daher genutzt, um der Haut ein jüngeres Aussehen zu verleihen, Gelenkschmerzen zu lindern und die Knochen zu stärken.

Wozu dient Kollagen-Hydrolysat?

Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen-Hydrolysat sind vor allem für ihre positiven Auswirkungen auf Haut und Gelenke bekannt.

Sie werden einerseits zur Bekämpfung von Falten und andererseits zur Unterstützung von Gelenken und Knorpelgewebe verwendet.

In der Öffentlichkeit weniger bekannt ist die Wirkung von Kollagen-Hydrolysat auf den Stoffwechsel.

Seine nahrungsergänzende Einnahme kann nämlich dabei helfen, Gewicht und Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Zudem hat es eine antioxidative Wirkung und wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Herz, Knochen, Muskeln und Knorpelgewebe aus.

Kollagen-Hydrolysat wurde im klinischen Bereich auch zur Unterstützung des Heilungsprozesses bei Wunden und Verbrennungen verwendet.

Wie wird Kollagen-Hydrolysat hergestellt?

Kollagen ist ein überaus komplexes fibrilläres Protein.

In seiner ursprünglichen Form ist es aufgrund seiner hohen Molekülmasse (rund 300 kDa) nur schwer in Wasser löslich

Es gibt verschiedene Methoden zur Herstellung von Kollagen-Hydrolysat: So wird natives Kollagen zum Beispiel mit Säuren (Essigsäure, Salzsäure und Phosphorsäure) oder Basen, hohen Temperaturen und Druck oder Enzymen behandelt.

Das meiste Kollagen-Hydrolysat, das auf dem Markt angeboten wird, entsteht durch Denaturierung von nativem Kollagen durch enzymatische Behandlung (mit Alkalase, Papain, Pepsin und anderen Enzymen).

Durch enzymatischen Abbau von Kollagen entsteht ein hydrolysiertes Kollagen, das aus kleineren Proteinfragmenten (sogenannten Peptiden) mit niedriger Molekülmasse (im Allgemeinen zwischen 1 kDa und 10 kDa) besteht ².

Kollagenquellen

Kollagenpeptide sind ausschließlich tierischen Ursprungs ( es gibt kein pflanzliches Kollagen).

Es kann daher aus verschiedenen Tieren gewonnen werden, wobei zur Gewinnung meist Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, wie Haut, Sehnen, Knochen und Knorpel, verwendet werden.

Je nach Quelle werden verschiedene Arten von Kollagen unterschieden:

• Meereskollagen (oder Fischkollagen);
• Rinderkollagen;
• Schweinekollagen;
• Hühnerkollagen.

In der Vergangenheit stammte der größte Teil des zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln bestimmten Kollagens aus Schlachtabfällen von Schweinen und Rindern ³.

Die Gewinnung von hydrolysiertem Kollagen aus Schweinen und Rindern bringt aufgrund gesundheitlicher Probleme, wie Schweinegrippe und BSE, einige Einschränkungen mit sich. Darüber hinaus müssen auch religiöse Fragen berücksichtigt werden.

Derzeit ist die Nachfrage hoch nach sogenanntem Meereskollagen, das aus Haut, Schuppen und Gräten von Süß- und Salzwasserfischen gewonnen wird. Alternative Quellen sind auch wirbellose Meerestiere, wie Quallen oder Schwämme ³.

Im Allgemeinen gilt:

• Typ-1-Kollagen-reiche Quellen (wie Fisch) werden bei Schönheitsprodukten für die Haut bevorzugt;
• Typ-2-Kollagen-reiche Quellen (wie Huhn oder Rinder- bzw. Schweineknorpel) werden bei Gesundheitsprodukten für die Gelenke bevorzugt.

Es darf dabei jedoch nicht vergessen werden, dass die Unterscheidung der unterschiedlichen Wirkung nicht ganz so eindeutig ist.

Natives Kollagen ist ein nicht denaturiertes Kollagen, das vor allem dem zweiten Kollagentyp angehört (Typ-II-Kollagen). Einige Studien am Menschen haben gezeigt, dass Dosierungen von 10 bis 40 mg nicht denaturierten Kollagens pro Tag die Gesundheit der Gelenke verbessern können ^{8, 9}. Für nähere Informationen lesen Sie: Kollagen Typ 2 | Natives Kollagen | Vorteile für die Gelenke »

Resorptionsfähigkeit

Resorptionsfähigkeit der Haut

In Bezug auf die kosmetische Anwendung von hydrolysiertem Kollagen muss folgendes berücksichtigt werden: Je größer das auf die Haut aufgebrachte Peptid (über sechs oder sieben Aminosäuren) ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass es die tiefen Hautschichten erreicht ¹⁰.

Im Allgemeinen kann die Haut Moleküle mit einer Molekülmasse von mehr als 0,5 kDa nicht effizient aufnehmen ^{11, 12}.

Eine In-vitro-Studie ergab, dass ungefähr 8% eines Kollagen-Hydrolysats mit einem Molekulargewicht zwischen 5 und 13 kDa in die Haut der Maus eindringen können ¹³.

Resorptionsfähigkeit des Darms

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Körper hydrolysiertes Kollagen leichter resorbieren kann als natives Kollagen ^{14, 15}.

Nach der Einnahme wird das Kollagen im Zuge der Verdauung in Aminosäuren und kleinere Peptide gespalten, die dann resorbiert und zum Wiederaufbau von Kollagen oder anderen Proteinen verwendet werden ¹⁶.

Kritiker dieser Produkte weisen darauf hin, dass es für die Synthese dieses Proteins nicht notwendig ist, Kollagenpräparate zu sich zu nehmen, da die Aminosäuren, aus denen es besteht, auch in anderen Lebensmitteln vorhanden sind.

Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich gezeigt hat, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auf Basis von Kollagen-Hydrolysat die Kollagenproduktion anregt und einzigartige Vorteile bietet ¹⁷.

Zudem kann die Einnahme von Präparaten mit Kollagen-Hydrolysat die Produktion anderer für die Schönheit der Haut wichtiger Moleküle fördern, wie Elastin, Hyaluronsäure und Fibrillin ^{19, 20}.

Kollagen-Hydrolysat wirkt in der Dermis auf zwei verschiedene Arten ²¹:

• Erstens liefern die freien Aminosäuren die Bausteine zur Bildung von Kollagen- und Elastinfasern;
• Zweitens wirken die Oligopeptide des Kollagens als Liganden, sie binden sich also an die Rezeptoren auf der Membran der Fibroblasten und stimulieren die Produktion von neuem Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure.

Wirksamkeit und Nutzen

Anti-Falten-Wirkung

Kollagen macht 75-80% des Trockengewichts der Haut aus.

Verschiedene klinische Studien haben gezeigt, dass Kollagenpräparate die Hautalterung verlangsamen können, indem sie Falten und trockene Haut reduzieren und die Elastizität der Haut verbessern ^{20, 22, 23, 24}.

Die Wirkung dieser Nahrungsergänzungsmittel wird auf ihre Fähigkeit zurückgeführt, den Körper dazu anzuregen, mehr Kollagen zu produzieren ^{19, 20}.

Eine andere Studie ergab, dass Frauen, die 12 Wochen lang einen Kollagen-Drink (5 g pro Portion) zu sich nahmen, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe eine erhöhte Hautfeuchtigkeit und eine signifikante Verringerung der Faltentiefe aufwiesen ²².

Eine 8-wöchige Studie mit 114 Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren zeigte, dass die Einnahme von Kollagen (2,5 g / Tag über 8 Wochen) zu einer im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlichen Verringerung der Augenfaltenführte ²⁵. Die Probanden zeigten auch einen Anstieg des Typ-1-Prokollagens (65%) und des Elastingehalts (18%).

Eine 12-wöchige Studie mit 106 Frauen hat gezeigt, dass die orale Einnahme von 10 Gramm Fischkollagen über einen Zeitraum von 56 Tagen zu einer Steigerung der Kollagendichte um 8,83% (im Vergleich zu 0% in der Placebo-Gruppe) und zu einer Reduzierung des Kollagenabbaus um 31,2% (im Vergleich zu einem höheren Abbau in der Placebogruppe) führte ²⁶.

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Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von80-200 mg Hyaluronsäure pro Tag über einen Zeitraum von 4-12 Monaten dabei hilft, Falten zu mindern und die Hautfeuchtigkeit zu steigern ^{67, 68, 69, 70, 8}.

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Positive Auswirkungen auf Nägel und Haare

Die Einnahme von Kollagen kann die Nägel stärken und ihrer Brüchigkeit entgegenwirken. Gleichzeitig kann es dünne Haare dazu anregen, stärker zu wachsen ²⁷.

Kollagen besteht hauptsächlich aus 3 nichtessentiellen Aminosäuren: Prolin, Glycin und Hydroxyprolin ^{28, 29, 30}. Prolin stellt auch den Hauptbestandteil des Keratins dar.

Aus diesem Grund liefert die Zufuhr von Kollagen dem Körper die Bausteine, die er für das Wachstum von Nägeln und Haaren benötigt ³¹.

In einer Studie an 15 Frauen mit schütterem Haar hat eine nahrungsergänzende Zufuhr von Kollagen über 180 Tage zu einer Verbesserung des Haarvolumens, der Kopfhautabdeckung, der Leuchtkraft und der Haardicke geführt. Auch Feuchtigkeitshaushalt und Geschmeidigkeit der Haut konnten verbessert werden ³².

Das im Rahmen der Studie verwendete Produkt bestand aus einer patentierten Mischung aus Haifisch- und Weichtierpulver, einer organischen Form von Kieselsäure aus Equisetum sp. (Acker-Schachtelhalm) und Vitamin C aus der Acerolakirsche.

Wir können daher nicht genau sagen, ob und in wie weit das Kollagen zu diesen Auswirkungen beigetragen hat.

Dasselbe Produkt hat in den ersten 3-6 Behandlungsmonaten in einer Gruppe von Frauen in den Wechseljahren, die an Ausdünnungserscheinungen oder subklinischem Haarausfall litten, den Haarausfall deutlich reduziert ⁷¹. Zudem wurde ein statistisch relevanter Anstieg des durchschnittlichen Durchmessers der dünnsten Haare beobachtet.

Gesunde Gelenke

Die nahrungsergänzende Einnahme von Kollagen-Hydrolysat könnte bei der Bekämpfung von Entzündungen sowie bei der Verbesserung der Beweglichkeit und der Linderung von Gelenkschmerzen helfen ³³.

Arthrose und Gelenkschmerzen

Im Rahmen einer Studie konnte bei 73 Athleten, die über 24 Wochen lang täglich 10 Gramm flüssiges Kollagen ( Schweine- oder Rinderkollagen) zu sich nahmen, sowohl im Ruhezustand als auch beim Gehen eine deutliche Abnahme der Gelenkschmerzen festgestellt werden, während dies in der Vergleichsgruppe ohne Kollagen nicht der Fall war ³⁴.

In einer anderen Studie an 250 Personen mit Knie-Arthrose führten 10 Gramm Kollagen-Hydrolysat pro Tag über einen Zeitraum von 6 Monaten zu einer deutlichen Verbesserung des Wohlbefindens im Kniegelenk ³⁵.

Eine Studie an 52 Arthrosepatienten ergab, dass eine 90-tägige Supplementierung mit 40 mg Hühnerkollagen (mit 10 mg nativem Typ-II-Kollagen) die Krankheitssymptome verringern, die Schmerzen mindern und die Fähigkeit der Patienten verbessern konnte, tägliche Aktivitäten, einschließlich Treppensteigen, durchzuführen ³⁶.

In einer anderen Studie nahmen an Arthrose leidende Erwachsene über 10 Wochen lang täglich 2 Gramm Kollagen-Hydrolysat (Knorpelextrakt aus Hühnerbrust) zu sich. Die Probanden, die Kollagen zugeführt hatten, konnten eine signifikante Verringerung der Gelenkschmerzen sowie eine deutliche Verbesserung der körperlichen Betätigung feststellen, als diejenigen, die kein Kollagen eingenommen hatten ³⁷.

Im Rahmen einer weiteren Studie an 80 Erwachsenen hat die Interventionsgruppe über einen Zeitraum von 70 Tagen täglich 2 Gramm Kollagen-Hydrolysat aus Hühnerbrustknorpel zu sich genommen. Die Probanden, die Kollagen zugeführt hatten, konnten eine signifikante Verringerung der Gelenkschmerzen sowie eine deutliche Verbesserung der körperlichen Betätigung feststellen, während dies in der Placebogruppe nicht der Fall war ³⁷.

Rheumatoide Arthritis

Bei rheumatoider Arthritis scheint natives Typ-II-Kollagen noch wirkungsvoller als Kollagen-Hydrolysat zu sein.

Bei 60 Patienten mit schwerer rheumatoider Arthritis verringerte eine dreimonatige Einnahme von nicht denaturiertem Hühnerkollagen des Typs II (40 mg/Tag) die Anzahl der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke im Vergleich zum Placebo. Bei vier Patienten in der Kollagengruppe verschwanden alle Symptome und das Fortschreiten der Krankheit wurde gestoppt ³⁹.

Eine größere Studie an 274 Patienten mit rheumatoider Arthritis ergab, dass Typ-II-Kollagen aus Knorpelgewebe in mehrfachen Dosen (20, 100, 500 und 2.500 μg pro Tag) die Anzahl der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke verringerte ⁴⁰.

Osteoporose

Kollagen-Hydrolysat erhöhte die Knochendichte bei gesunden Ratten ⁴¹ sowie bei den an Osteoporose leidenden Ratten ⁴².

Eine Studie an Frauen in der Postmenopause ergab, dass die Behandlung mit 5 g hydrolysiertem Rinderkollagen pro Tag über ein Jahr die Knochenmineraldichte (in der Wirbelsäule um 3% und im Oberschenkelknochen um fast 7%) erhöhte und die Marker verbesserte, die eine erhöhte Knochenbildung und einen verringerten Knochenabbau anzeigen ⁴³.

Eine Studie an 51 Frauen in der Postmenopause mit Osteopenie (Minderung der Knochendichte) ergab, dass die Zugabe von hydrolysiertem Rinderkollagen (5 g/Tag) zu Kalzium- und Vitamin-D-Präparaten die positiven Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel im Vergleich zur alleinigen Einnahme von Kalzium und Vitamin D steigern kann ⁴⁴.

Antioxidative Wirkung

Kollagen könnte als Antioxidans wirken, wäre also in der Lage, freie Radikale zu bekämpfen und Schäden durch oxidativen Stress zu verhindern.

Die Forschung steckt in diesem Bereich jedoch noch in den Kinderschuhen.

Mehrere Reagenzglasstudien haben gezeigt, dass Kollagen, insbesondere wenn marinen Ursprungs (Meereskollagen), eine starke antioxidative Aktivität ^{45, 46, 47} aufweisen kann.

Eine Studie hat gezeigt, dass marines Kollagen vier verschiedene freie Radikale bekämpfen konnte, während in einer anderen Studie beobachtet werden konnte, dass dieses Protein ein wirksameres Antioxidans als die in Tee enthaltenen Polyphenole ^{46, 47} darstellen könnte.

Viele Kollagenpräparate werden in ihrer Wirksamkeit zudem durch die Kombination mit zusätzlichen Antioxidantien, wie Liponsäure, Coenzym Q10, Astaxanthin und anderen Carotinoiden, Polyphenolen, Vitamin C und Vitamin E unterstützt.

Diese Wirkstoffe sind wichtig, um der Aktivität der Metalloproteasen entgegenzuwirken, die für den Abbau von Matrixproteinen, einschließlich Kollagen, verantwortlich sind.

Blutzuckerkontrolle

In einer Studie an fünfzig Personen mit Typ-2-Diabetes mellitus und primärer Hypertonie konnte die dreimonatige Einnahme von marinen Kollagenpeptiden den Blutdruck sowie den Blutzucker-, Cholesterin- und Kreatininspiegel ⁴⁸ senken.

Wenn Kollagen in Kombination mit die Blutzuckerkontrolle unterstützenden Wirkstoffen, wie Alpha-Liponsäure, Chrom(III)-picolinat, Zimt, Berberin und einigen Polyphenolen, angewendet wird, hat dies auch positive Auswirkungen auf die Schönheit der Haut.

Tatsächlich führt eine chronische Hyperglykämie zu Veränderungen in der Synthese und Struktur von Kollagen ⁴⁹, mit negativen Auswirkungen auf funktioneller, ästhetischer und gesundheitlicher Ebene.

Sättigungs- und Schlankheitseffekt

Im Allgemeinen hat sich gezeigt, dass eine hohe Eiweißzufuhr den Stoffwechsel anregt, den Appetit verringert und verschiedene, gewichtsregulierende Hormone beeinflusst ^{52, 53, 54}.

Eine Studie hat gezeigt, dass Kollagen sehr viel sättigender ist als dieselbe Menge Protein aus Molke, Kasein oder Soja ⁵⁵.

Eine andere Studie an übergewichtigen und diabetischen Patienten ergab, dass die Einnahme von Kollagen-Hydrolysat die Freisetzung von Sättigungshormonen im Blut stimuliert. Nach der Einnahme von Kollagen hatten die Patienten weniger Appetit und nahmen infolge insgesamt weniger Nahrung zu sich ⁵⁶.

Eine Studie an 90 leicht übergewichtigen Probanden untersuchte die Auswirkungen von Meereskollagen aus Rochenhaut (Raja Kenojei) auf die Reduzierung des Körperfettanteils. Zwei Gramm Kollagen pro Tag, die für 12 Wochen lang eingenommen wurden, führten im Vergleich zum Placebo zu einer deutlichen Reduktion des Körperfettanteils und des Fettgewebes ⁵⁷.

Eine Studie verglich die gewichtsreduzierende Wirkung von 40 g Molkenprotein pro Tag und 38 g hydrolysiertem Kollagen pro Tag. Nach 8 Wochen reduzierte Molkenprotein das androide Fettgewebe und erhöhte die Nesfatin-Konzentrationen, wodurch sie sich potentiell wirksamer erwiesen, um den Gewichtsverlust zu unterstützen ⁷².

Ein gesundes Herz

Kollagen verleiht den Arterien, also den Blutgefäßen, die das Blut vom Herzen in den restlichen Körper transportieren, Struktur. Wenn nicht genügend Kollagen zur Verfügung steht oder seine Struktur sich verändert, können die Wände der Arterien schwach und spröde werden ²⁸.

In einer Studie nahmen 31 gesunde Erwachsene 6 Monate lang 16 Gramm Kollagen pro Tag zu sich. Am Ende der Behandlung wiesen ihre Arterien eine signifikant geringere Steifigkeit auf als zu Studienbeginn (zu steife Arterien brechen leicht) ⁵⁸. Zusätzlich konnte ein durchschnittlicher Anstieg des “guten” Cholesterins HDL von 6% beobachtet werden.

Im Rahmen einer Studie trug ein Kollagen-Tripeptid, das 6 Monate lang in einer Dosierung von 8 Gramm zweimal täglich eingenommen wurde, zur Verbesserung des Cholesterinspiegels und zur Verringerung anderer Risikofaktoren für Atherosklerose bei ⁵⁸.

Gesunde Muskeln

Zwischen 1 und 10% des Muskelgewebes besteht aus Kollagen ⁶⁰.

Studien legen nahe, dass Kollagenpräparate bei Menschen mit Sarkopenie zur Erhöhung der Muskelmasse beitragen.

Sarkopenie ist ein Verlust an Muskelmasse, der mit zunehmendem Alter auftritt und ältere Menschen einem erhöhten Sturzrisiko aussetzt.

Im Rahmen einer Studie nahmen 27 an Sarkopenie leidende Senioren pro Tag 15 Gramm Kollagen zu sich, während sie 12 Wochen lang an einem täglichen Trainingsprogramm teilnahmen. Im Vergleich zu den Männern, die zwar trainierten, aber kein Kollagen zuführten, konnten diese Probanden signifikant mehr an Muskelmasse und Kraft zunehmen ⁶¹.

Die Forscher nehmen an, dass die Einnahme von Kollagen die Synthese von Muskelproteinen wie Kreatin fördern und das Muskelwachstum nach dem Training stimulieren kann.

In einer Gruppe bestehend aus 77 Frauen in den Wechseljahren führte Krafttraining in Kombination mit einer Supplementierung von Kollagen zu einem deutlich höheren Anstieg der fettfreien Körpermasse und der Greifkraft der Hand als dies bei reinem Krafttraining kombiniert mit Placebo der Fall war ⁶².

Wunden und Druckgeschwüre

Im Rahmen einer klinischen Pilotstudie erhielten 31 erwachsene Männer mit Verbrennungen, die sich über 20 bis 30% ihrer gesamten Körperoberfläche ausbreiteten, nach dem Zufallsprinzip vier Wochen lang ein Kollagenpräparat oder ein Placebo.

Die Supplementierung verbesserte die Wundheilung um das 3,7-fache, erhöhte den Präalbuminspiegel im Serum und reduzierte klinisch, aber nicht statistisch, die Dauer der Krankenhausaufenthalte ⁶³.

In einer Studie an 89 Patienten mit Dekubitus (Druckgeschwüre) konnte die Einnahme von Kollagen-Hydrolysat dreimal täglich über einen Zeitraum von acht Wochen die Wundheilung beschleunigen ⁶⁴.

Eine weitere ähnliche Forschungsarbeit untersuchte die Auswirkung der nahrungsergänzenden Zufuhr von Kollagen auf die Behandlung von Druckgeschwüren (Stadium II und IV) bei 89 Probanden. Die mit Kollagen behandelten Patienten zeigten im Vergleich zur Placebogruppe eine statistisch signifikante Wundheilung ⁶⁵.

Dosierung und Anwendung

Je nachdem, welcher Umstand behandelt werden soll, können die empfohlenen Dosierungen für Kollagen-Hydrolysat von 1 bis 10 Gramm pro Tag variieren (einige Studien haben Dosierungen bis zu 30 Gramm täglich verwendet, insbesondere zur Proteinsupplementierung).

Alternativ dazu kann die Aufnahme von kollagenreichen Lebensmitteln gesteigert werden.

Dennoch wird davon ausgegangen, dass Kollagen-Hydrolysat vom Körper besser resorbiert werden kann als Kollagen aus Lebensmitteln. Zudem enthalten viele Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von Kollagen-Hydrolysat auch andere nützliche Wirkstoffe, wie Vitamin C, Hyaluronsäure, Zink und Kupfer.

Nebenwirkungen

Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen-Hydrolysat sind für die meisten Menschen im Allgemeinen sicher.

Dennoch können Sie verdauungsbedingte Nebenwirkungen mit sich bringen, wie Übelkeit, Völlegefühl und Sodbrennen ⁶⁶. Im Allgemeinen wird hoch hydrolysiertes Kollagen vom Magen-Darm-Trakt besser vertragen.

Einige Personen haben auch berichtet, dass Kollagenpräparate einen anhaltend schlechten Geschmack im Mund hinterlassen ⁶⁶. Auch in diesem Fall weist Kollagen-Hydrolysat bessere organoleptische Eigenschaften als natives oder teilweise hydrolysiertes Kollagen auf.

Je nach Quelle können Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen-Hydrolysat auch häufig vorkommende Allergene, wie Fisch, Schalentiere und Eier, enthalten.