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Phosphatidylcholin | Lipolyse | Gegen Lokale Fettdepots

Was Ist Das?

Phosphatidylcholin ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und Lipoproteine. Es ist auch in der Galle enthalten, wo es die Fettverdauung und -aufnahme unterstützt.

Dieses Phospholipid findet sich in zahlreichen Lebensmitteln, insbesondere in Eigelb, Soja und Milch.

Durch direkte Injektion von Phosphatidylcholin in kleine Fettpolster kommt es zu einem Abbau der Lipide ( Lipolyse). Alternativ dazu können invasivere Techniken, wie die Fettabsaugung 1, eingesetzt werden.

Die Injektionslipolyse ist eine Methode zur Behandlung von lokalen Fettdepots, die sich durch Sport und Diäten nicht beeinflussen lassen.

Phosphatidylcholin wirkt, indem es die Membran der Fettzellen zerstört. Danach werden die Bestandteile dieser abgebauten Zellen über Nieren und Darm entsorgt und ausgeschieden.

An der Einstichstelle sind lokale Nebenwirkungen zu erwarten, die in 100% der Fälle auftreten und Schmerzen, Schwellungen, Juckreiz, Blutergüsse und Berührungsempfindlichkeit umfassen. Diese Symptome gehen nach wenigen Tagen oder maximal ein paar Wochen aber von selbst zurück.

Die subkutane Injektionslipolyse mittels Phosphatidylcholin ist angezeigt, um kleine und gut eingrenzbare Fettablagerungen in Gesicht und Körper, wie Doppelkinn oder Kniewölbungen, zu reduzieren.

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Wozu Dient Es?

Ästhetische Anwendungen

Aktuell wird Phosphatidylcholin in der Schönheitsmedizin verwendet, um gut eingrenzbare Fettansammlungen zu reduzieren, die sich durch Diäten und Sport kaum beeinflussen lassen.

Zu diesem Zweck wird die Substanz – oft in Kombination mit Desoxycholsäure – in die zu behandelnde Stelle injiziert.

Dieses Verfahren wird auch als mesotherapeutische Lipolyse bezeichnet: Lipolyse, weil das „Fett buchstäblich aufgelöst wird“; mesotherapeutisch, weil die Substanz direkt in die mittlere Hautschicht injiziert wird.

Die Injektionslipolyse (oder Fett-Weg-Spritze) bietet ausgezeichnete Ergebnisse bei gut eingrenzbaren Fettansammlungen in folgenden Bereichen:

  • Doppelkinn;
  • Arme;
  • Achselbeuge;
  • Hüften;
  • Bauch;
  • innerer und äußerer Oberschenkel;
  • Kniebereich.

Diese Behandlungsform hilft auch bei der Korrektur von Unregelmäßigkeiten nach Fettabsaugungen, während die Verwendung im periokularen Bereich nicht empfohlen wird.

Weitere Medizinische Anwendungen

Im medizinischen Bereich wird Phosphatidylcholin als cholesterinsenkendes Mittel verwendet, das bei Fettleber und Myokardischämie angezeigt ist.

Darüber hinaus wird es bei der Behandlung von zerebrovaskulären Erkrankungen und Demenz eingesetzt.

Injektionen mit Phosphatidylcholin können auch in folgenden Fällen helfen 2:

  • Lipome, gutartige Tumore aufgrund von Fettansammlungen;
  • Xanthelasmen, Fetteinlagerungen an den Augenlidern,
  • Nackenfett.

Phosphatidylcholin wird auch verwendet, um im Zuge von Thrombosen und Herzinfarkten Einlagerungen von Lipiden in den arteriellen Blutgefäßen zu lösen (atherosklerotische Plaques).

Funktionsweise

Nach der subkutanen Injektion von Phosphatidylcholin platzen die das Fettgewebe bildenden Zellen (Adipozyten genannt) und es kommt zu einer erhöhten Sekretion von Triglycerid-reichen Lipoproteinen.

Das Medikament Lipostabil ist eine Lösung auf Basis von Phosphatidylcholin, die Desoxycholsäure als Lösungsmittel und Benzylalkohol als Konservierungsmittel nutzt.

Wenn es ins Fettgewebe injiziert wird, stört die Desoxycholsäure das Gleichgewicht der Phospholipiddoppelschicht, was zur Solubilisierung der biologischen Membranen führt.

Auf diese Weise sorgt die Desoxycholsäure für die Beschädigung und den Zelltod der Adipozyten (die mit Lipiden gefüllten Fettzellen).

Nun greift das Phosphatidylcholin ein, das zur Auflösung der Lipide führt, wobei eine Emulsion nanometrischer Monoglyceride entsteht, die in die Leber übergeführt und zur Energieerzeugung metabolisiert wird.

Der Cocktail aus Phosphatidylcholin und Desoxycholsäure weist eine synergistische und lipolytische Wirkung auf, wenn er in die subkutane Fettschicht injiziert wird.

Es ist auch bekannt, dass Phosphatidylcholin die Leber bei Fetthepatitis und alkoholischer Fettlebererkrankung durch die Regeneration von Leberzellen schützt. Zudem kann es helfen, um Cholesterinsteine in der Leber aufzulösen.

Der Phosphatidylcholin-Spiegel in den Nervenzellen bestimmt deren Leitfähigkeit und spielt daher eine Schlüsselrolle für die normale Funktion von Gehirn und Nerven.

Injektion mit Phosphatidylcholin

Vorbereitende Maßnahmen

Die idealen Kandidaten für die Phosphatidylcholin-Lipolyse weisen ein normales Körpergewicht auf oder sind leicht übergewichtig, üben amateurhaft körperliche Aktivitäten aus und ernähren sich gesund.

Dieses Verfahren ist nämlich erfolgreich bei kleinen Fettansammlungen, die dem gerade erwähnten Lebensstil standhalten.

Im Falle übermäßiger Fettansammlungen ist die chirurgische Fettabsaugung vorzuziehen.

Nach einer Erstuntersuchung stellt der Arzt einen Behandlungsplan zusammen, der der individuellen Anatomie und dem zu behandelnden Bereich am besten entspricht.

Vor der Behandlung kann der Arzt folgende Maßnahmen empfehlen:

  • Unterbrechung der Einnahme von blutverdünnenden und entzündungshemmenden Medikamenten zwei Wochen vor dem Eingriff;
  • Vermeidung von Aktivitäten, die den zu behandelnden Bereich reizen könnten, wie Bräunen und Rasieren, eine Woche vor der Behandlung.

Behandlung

Nach Einholung der Einverständniserklärung tastet der Arzt die Konturen des zu behandelnden Bereichs ab und markiert sie mit einem Marker.

Danach markiert er die Einstichstellen im Abstand von 1-2 cm zueinander ähnlich einem Gitter.

Nun wird die Lösung aus Phosphatidylcholin und Desoxycholsäure mit einer kleinen Spritze mit dünner Nadel injiziert.

Während der Injektion müssen sehr genaue aseptische Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Zudem werden an der Einstichstelle lokale Antibiotika aufgetragen.

Ist eine Betäubung nötig?

Das Verfahren wird im Allgemeinen unter örtlicher Betäubung durchgeführt, die in den zu behandelnden Bereich injiziert wird und in einigen Produkten bereits enthalten ist.

Dauer der Behandlung und Anzahl der Behandlungssitzungen

Die Dauer einer jeden Behandlung und die Anzahl der notwendigen Injektionen variieren je nach Größe und Position des Schönheitsmakels.

Im Allgemeinen bedarf es mehrerer Sitzungen (3 bis 10, je nach Bereich), die im Abstand von 4-8 Wochen wiederholt werden müssen.

Jede Behandlungssitzung dauert ungefähr 15-30 Minuten.

Nach der Behandlung – Nebenwirkungen

Nach der Injektion treten bei den Patienten Beschwerden und Schmerzen auf, die 2 Tage bis 2 Wochen anhalten können.

Schwellung, Rötung, ein unangenehmes Gefühl und Schmerz weisen auf die Entzündung und Resorption der Lipide nach der Injektion hin.

Es können auch Juckreiz und Ekchymosen ( kleinflächige Blutungen) im behandelten Bereich auftreten, die im Normalfall nach einigen Tagen verschwinden.

Es können Eisbeutel aufgelegt werden, um die Beschwerden zu lindern. Die orale Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wird empfohlen, wenn der lokale Schmerz sehr stark ist.

Es wird den Patienten empfohlen, den behandelten Bereich für die folgenden 48 Stunden nicht zu massieren.

Zudem wird empfohlen, reichlich Wasser zu trinken, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die aus den Fettzellen ausgeschiedenen Lipide abzuleiten.

Einige Ärzte empfehlen, die oben genannten Nebenwirkungen mit Arnikacreme und Vitamin-K-Gel zu behandeln, die mittels leichten Massagebewegungen direkt auf den behandelten Bereich aufgetragen werden. Im Anschluss könnte eine Lymphdrainage empfohlen werden.

Mögliche Komplikationen

Komplikationen sind selten und umfassen Nervenschäden aufgrund unsachgemäßer Anwendung.

In besonders seltenen Fällen sind lokale allergische Reaktionen möglich.

Andere mögliche Nebenwirkungen, die in der Fachliteratur beschrieben werden, sind postinflammatorische Hyperpigmentierung (behandelbar mit geeigneten Cremes und häufiger bei dunkelhäutigen Patienten), anhaltende Hautrötung, vorübergehende Knötchenbildung, vorübergehende Kreislaufprobleme, vorübergehender Durchfall, vorübergehender allergischer Hautausschlag, vorübergehend starke Menstruationsblutungen.

Ergebnisse

Die Ergebnisse einer Lipolyse mit Phosphatidylcholin stellen sich nicht sofort ein.

Die ersten erkennbaren Veränderungen treten bei den meisten Patienten zwei bis drei Wochen nach der ersten Behandlung ein.

Laut einer Studie wird die maximale Wirkung bei 80% der Patienten innerhalb von zehn Tagen erreicht; die injizierte Lösung wirkt jedoch 6-8 Wochen lang weiter 1.

Solange der/die Patient/in nicht an Gewicht zunimmt, müssten die Ergebnisse auf unbegrenzte Zeit anhalten.

Nur ein kleiner Prozentsatz der Patienten (1-7 %) spricht aufgrund von stoffwechselbedingten Ursachen (z. B. Hypothyreose) oder aufgrund der Unerfahrenheit des Arztes nicht auf die Behandlung an.

Wann Sieht Man Die Ergebnisse?

Während der Behandlungsbereich nach der Behandlung geschwollen ist, kann er voller wirken.

Sobald die Fettzellen jedoch durch das Phosphatidylcholin zerstört werden und die Entzündung nachlässt, können die meisten Patienten innerhalb von wenigen Wochen nach der Behandlung zufriedenstellende Ergebnisse feststellen.

Die Notwendigkeit von Nachbehandlung und die Quantifizierung der Ergebnisse in den nachfolgenden Behandlungssitzungen zeigen, dass ein Großteil der Verbesserung im Zuge der ersten Behandlungssitzung erreicht wird 3.

Solange der/die Patient/in nicht an Gewicht zunimmt, müssten die Ergebnisse auf unbegrenzte Zeit anhalten.

Laut einer Review sowie klinischen Erfahrung können mit Phosphatidylcholin-Lipolyse im Gesicht (Wange, Oberkiefer und Submentalbereich) und an den Armen die besten Ergebnisse erzielt werden, während an Oberschenkeln und rund um die Knie durchschnittliche Ergebnisse beobachtet werden konnten 3.

Im Falle eines Doppelkinns ist der Rückgang des Fettgewebes normalerweise nach acht Wochen sichtbar. Im Rahmen einer klinischen Studie gaben 82,4% der Personen an, eine deutlich höhere Zufriedenheit mit ihrem Aussehen an sich festzustellen 4.

Kosten

Eine Injektionslipolyse kann je nach zu behandelndem Bereich 600 bis 1500 Euro kosten.

Es handelt sich also um eine teure Behandlungsmethode, die im Normalfall jedoch für permanente Ergebnisse garantiert.

Gegenanzeigen

Die Behandlung mit Phosphatidylcholin-Injektionen ist in folgenden Fällen kontraindiziert:

  • Patienten im Alter von weniger als 18 Jahre,
  • Schwangerschaft und Stillzeit,
  • komplizierter Diabetes,
  • Patienten mit Infektionserkrankungen,
  • Patienten mit Immunschwäche,
  • Leberinsuffizienz,
  • Niereninsuffizienz,
  • übergewichtige Patienten,
  • Patienten mit Soja-Allergie,
  • Patienten mit Gerinnungsstörungen,
  • unregelmäßige Menstruation.

Von einer Behandlung mit Desoxycholsäure wird auch bei Patienten mit unrealistischen Erwartungen abgeraten, oder aber im Falle von Personen, die nicht bereit sind, die Latenzzeiten zu akzeptieren, die erforderlich sind, damit die Behandlung ihre Ergebnisse erzielen kann.

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