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Magazine X115 X115 Polyhydroxysäuren | Chemisches Peeling | Vorteile, Risiken

Polyhydroxysäuren | Chemisches Peeling | Vorteile, Risiken

Chemisches Peeling und Exfoliation

Die Polyhydroxysäuren zählen zu den sogenannten chemischen Peelings, die ihre Wirkung entfalten, indem sie die Bindungen zwischen den epidermalen Zellen aufbrechen.

Ein chemisches Peeling ist eine dermatologisch-kosmetische Behandlung, die den Erneuerungsprozess der Haut anregt.

Um dies zu erzielen, wird die Wirkung bestimmter Säuren genutzt, die in die oberen Schichten der Haut eindringen und die Bindungen zwischen den Zellen der Epidermis aufbrechen.

Chemische Peelings fördern so das Abblättern der obersten Hautschichten und:

  • sorgen für eine Steigerung des Zellumsatzes;
  • stimulieren die Kollagen- und Elastinsynthese;
  • garantieren eine bessere Resorption anderer Wirkstoff, die unmittelbar danach auf die Haut aufgetragen werden.

Je nach verwendeter chemischer Substanz, ihrer Konzentration, der Formulierung und der Einwirkzeit können Peelings oberflächlich oder aber bis in die tieferen Hautschichten wirken.

Verschiedene Arten Chemischer Peelings

Es gibt drei Haupttypen chemischer Peeling. Alle sind Säuren, einige sind jedoch sanfter und weniger tiefenwirksam als andere.

  • Zu den α-Hydroxycarbonsäuren (AHA) zählen Citronensäure, Apfelsäure, Milchsäure und Glykolsäure. Sie stammen meist aus Früchten, können aber auch synthetisch hergestellt werden. Sie werden häufig verwendet, um die Leuchtkraft der Haut und den Hautton zu verbessern und hyperpigmentierte Flecken zu behandeln.
  • I β-Hydroxycarbonsäuren (BHA), wie Salicylsäure, sind in Öl löslich. Aus diesem Grund können sie besser in die Haut eindringen und verstopfte Poren reinigen. Sie sind ideal für fettige Haut und bei Akne.
  • Die Polyhydroxycarbonsäuren (PHA) funktionieren ähnlich wie α-Hydroxycarbonsäuren. Der Unterschied liegt darin, dass die PHA größere Moleküle aufweisen und daher nicht so tiefenwirksam sind. Aus diesem Grund gelten sie als weniger reizend und ideal bei sensibler Haut sowie bei Rosazea und Neurodermitis 1.
Beta und Poly-Hydroxysäuren

Ein 12-wöchige klinische Studie hat Produkte mit Glucono-delta-lacton (PHA) und Produkte mit Glykolsäure (AHA) miteinander verglichen. Beide Therapien zeigten signifikante Anti-Aging-Vorteile für die Haut, aber die Hautverträglichkeit war bei Glucono-delta-lacton deutlich besser 2.

Polyhydroxysäuren – Struktur und Funktion

Innerhalb des breiten Spektrums der medizinischen Kosmetik konnten Polyhydroxysäuren sich einen Platz als Alternative zu Alpha-Hydroxysäuren sichern.

Die derzeit meistverwendeten Polyhydroxysäuren sind:

  • Lactobionsäure, die aus Gluconsäure und Galactose gebildet wird;
  • Glucono-delta-Lacton, das auf chemischer Ebene aus einem Lactonring besteht, der bei Kontakt mit der Feuchtigkeit der Haut durch Hydrolyse Gluconsäure freisetzt.

Obwohl es sich um chemisch unterschiedliche Moleküle handelt, weisen beide einige biologische Eigenschaften auf, die sie deutlich von Alpha-Hydroxysäuren unterscheiden.

Aufgrund ihrer Struktur weisen diese Moleküle folgende Eigenschaften auf:

  • Sanftere und weniger invasive Peelingwirkung als Alpha-Hydroxysäuren;
  • wichtige feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, die auf das hohe Wasserbindungsvermögen ihrer chemischen Struktur zurückzuführen sind. Glucono-delta-Lacton und Lactobionsäure weisen nämlich 4 bzw. 8 Hydroxygruppen auf;
  • bescheidene antioxidative Eigenschaften, die ihnen Anti-Aging-Wirkung verleihen;
  • bescheidene Heilwirkung.

In diesem Zusammenhang werden Polyhydroxysäuren immer wichtiger bei der Formulierung einiger Kosmetika mit Peelingwirkung, vor allem aber mit Anti-Aging-Effekt.

Polyhydroxysäuren in Kosmetika

Aufgrund ihrer kombinierten Peelingwirkung und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften haben Polyhydroxysäuren es in der Welt der Anti-Aging-Kosmetik zu einem gewissen Ruhm gebracht.

So finden sich Polyhydroxysäuren in Konzentrationen zwischen 2 und 15% sowohl in aufhellenden Produkten gegen Pigmentflecken als auch in Produkten für die Anti-Aging-Medizin.

In einigen Produkten werden Polyhydroxysäuren mit Alpha-Hydroxysäuren kombiniert, um ihre Peelingwirkung zu verstärken. In anderen werden sie zusammen mit antioxidativen Molekülen (wie Vitamin C und E) eingesetzt, um die Haut zu schützen und den Zeichen der Hautalterung entgegenzuwirken.

Dank ihrer Peelingwirkung bieten Polyhydroxysäuren die folgenden Vorteile:

  • Minderung von Fältchen und Falten;
  • Steigerung der Leuchtkraft der Haut;
  • Aufhellung von dunklen Flecken;
  • Minderung von Narben;
  • Steigerung der Synthese von Kollagen und Hyaluronsäure sowie des Blutflusses;
  • Steigerung der Aufnahme anderer im Kosmetikum enthaltener Wirkstoffe.

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Einsatz von Polyhydroxysäuren

Produkte auf Basis von Polyhydroxysäuren kommen in folgenden Bereichen zum Einsatz:

  • Anti-Aging-Produkte;
  • Anti-Falten-Produkte;
  • Antioxidative Produkte;
  • Peelingprodukte;
  • Aufhellende Produkte gegen Pigmentflecken;
  • Feuchtigkeitsspendende und füllende Produkte.

Einige Arbeiten zeigen auch die Nützlichkeit dieser Moleküle und ihrer Produkte bei der Unterstützung minimalinvasiver schönheitsmedizinischer Behandlungen, um deren ästhetische Wirkung zu verbessern.

Polyhydroxysäuren wie Lactobionsäure und Gluconolacton verfügen über eine ähnliche Peeling-Wirkung wie herkömmliche Alpha-Hydroxysäuren (Zitronensäure, Apfelsäure, Milchsäure und Glykolsäure), ohne jedoch die damit verbundenen Nebenwirkungen (Reizung und Brennen).

Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl Polyhydroxysäuren wesentlich sicherer und weniger invasiv sind als Alpha-Hydroxysäuren, wird bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, stark gealterter oder geschädigter Haut sowie mit einer Veranlagung zur Entwicklung von Infektionskrankheiten höchste Sorgfalt empfohlen.

Auf keinen Fall geeignet sind sie bei Patienten, die peroral mit Retinoiden oder Strahlentherapie behandelt werden, sowie in den Fällen, in denen eine Neigung zur Bildung von hypertrophen Narben und Keloiden besteht.

Nach der Verwendung ist es ratsam, sich keinen ultravioletten Strahlen auszusetzen, außer mit einem hohen Schutzfaktor, da die Behandlung die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenstrahlen erhöht.

Literaturangaben

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